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Kurs Capoeira II
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Ziele
Capoeira
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Anforderungen
Für Fortgeschrittene (Absolventen des Kurses Capoeira I)
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Titel
Kurs Capoeira II
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Inhalt
Kurs Capoeira II
Alle Tanzkurse dauern 8 Wochen, je einmal wöchentlich, mit maximal 20 Teilnehmern. Die Teilnahme an allen Anfängerkursen ist auch ohne Tanzpartner möglich. Alle Kurse werden im Tumbao Dance Studio, Margaretenstrasse 26, 1040 Wien abgehalten. Ein späteres Einsteigen in den Kurs, bzw. Privat- und Pärchenunterricht ist nach Absprache mit Nancy Castillo jederzeit möglich! Bitte zum Kurs bequeme Kleidung Tanzschuhe oder Sportschuhe mitnehmen.
Die Geschichte des Capoeira:
Capoeira, im Deutschen als "Brasilianischer Kampftanz" bezeichnet, entstand wahrscheinlich vor etwa 300-400 Jahren in Brasilien. Die Wurzeln der Capoeira liegen aber in Afrika, wo die Portgiesen Männer und Frauen aus dem heutigen Angola und anderen Ländern, versklavten und nach Brasilien verschifften, um Arbeitskräfte für die Plantagen zu haben.
Ursprünglich eine Kulturerscheinung der schwarzen Bevölkerung Brasiliens bzw. Afrikas, wird Capoeira heute ungeachtet der Hautfarbe und in jeder sozialen Schicht weltweit ausgeübt.
Capoeira ist eine verspielte Form des Kampfes. Es wird darauf geachtet, den Bewegungsfluß möglichst selten zu unterbrechen und auf Angriffe, vor allem durch Ausweichbewegungen und eventuell unmittelbarem Gegenangriff, zu reagieren. Capoeira wird immer zu Musik "gespielt" - die auch die Art des Capoeira-Spieles charakterisiert.
Ausführliche Geschichte des Capoeira:
Die Verschmelzung von Kampf, Tanz, Spiel und Akrobatik – der alte brasilianische Tanz Capoeira etabliert sich in den Großstädten Europas. Immer mehr Jüngere sind von der fast mystischen Verschmelzung von Kampf und Tanz fasziniert.
Mitten auf der Straße formiert sich eine Gruppe von Menschen zu einem Kreis. Musiker versammeln sich an einem bestimmten Punkt, eine Berimbau ertönt. Ihr Klang wird zum Rhythmus dem all die andern klatschend folgen. Zwei Männer hocken vor den Instrumenten, schauen sich kurz an, geben sich die Hand, schlagen ein Rad und stehen in der Mitte des Kreises. Die Umstehenden klatschen weiter im Rhythmus der Berimbau und fangen an zu singen.
Und es beginnt, das Spiel aus Reaktion und Konfrontation, Defensive und Offensive ein Gespräch zwischen den Körpern – ein ergreifender Tanz der Gegensätze. Musik, Spiel und Kreativität treffen auf Intuition, Aggressivität und Kampf – Capoeira vereint sie und macht sie zu einer Körpersprache der Poesie.
Historische Hintergründe
Doch nicht immer war Capoeira ein schönes Spiel. In seinen Ursprüngen ging es vor allem um die Selbstbehauptung der Sklaven, jener Bantus, die aus Afrika nach Brasilien verschleppt wurden. Natürlich war es ihnen verboten Kampfsport zu betreiben. So erfanden sie, begleitet von Musik, täuschend graziöse und weichen Bewegungen und entwickelten daraus eine sehr gefährliche Kampftechnik. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts tauchen erste Belege für eine von Sklaven betriebene Kampftechnik mit dem Namen Capoeira auf.
In späteren Zeiten wurde es der Tanz der sogenannten „freien Schwarzen” und danach der unteren Gesellschaftsschichten. Doch Capoeira war von Anfang an illegal und wurde auch noch viele Jahre nach der Sklaverei strafrechtlich verfolgt und missbilligt. Ende des 19. Jahrhunderts verbot die brasilianische Regierung den Tanz und erst 1937 wurde das Gesetz aufgehoben. Auch wenn Capoeira immerhin gut fünfzig Jahre verboten war, wurde der Kampftanz zum kulturellen Inbegriff der männlichen, arbeitenden Stadtbevölkerung Brasiliens.
Mit der Zeit wurde der Tanz immer mehr von spielerischen und musikalischen Elementen geprägt. Doch bis heute ranken sich viele Geschichte um blutige Straßenkämpfe und unheimliche Gestalten um Capoeira, was wohl einer der Gründe ist, warum es dieser Tanz sehr schwer hatte, sich als konventionelle Sportart durchzusetzen.
Capoeira wird zum Sport
Mit Mestre (Meister) Pastinha und Mestre Bimba gründeten sich zwei neue Schulen. Mestre Pastinha hielt sich vorwiegend an die traditionellen Ursprünge des Kampfes und vernachlässigte eher den künstlerischen und kreativen Teil des Tanzes. Mestre Bimba hingegen verlegte den Unterricht von den Straßen in die Academias und führte standardisierte Übungen, Bewegungstechniken und Prüfungen ein.
1936 gelang es ihm, seine Schule zur staatlichen Anerkennung zu führen. Sie wurde somit im Amt für Kultur, Gesundheit und Schulwesen aufgenommen. 1972 wurde Capoeira offiziell als Sportart anerkannt und erste Regeln der Capoeira-Technik erstellt. In enger Verbindung zu Capoeira steht Makulele der auch einer der ausdruckstärksten Kampftänze ist. Hier kommen jedoch Stöcke zum Einsatz, die im Rhythmus der Musik gegeneinander geschlagen werden. Bei Zweikämpfen der Capoeirashows werden anstatt der Stöcke Schwerter verwendet.
Capoeira kommt nach Europa
In den 70er Jahren kamen die ersten Schüler des Mestre Bimba nach Europa. Wie z.B. Edvaldo Carneiro e Silva – oder auch bekannt unter dem Pseudonym „Mestre Camisa Roxa“. Er versuchte Bimbas Lehre zu erweitern und verfeinerte die Kampftechniken ohne die Traditionen dabei zu vernachlässigen. Heute lebt Mestre Camisa Roxa in Österreich und leitet den europäischen Teil der weltgrößten Capoeira Gruppe „ABADA“, während sein Bruder Mestre Camisa die Organisation in Brasilien führt.
Doch auch Paulo Siqueira aus Rio de Janeiro gilt als Wegbereiter der Capoeira in Europa. So kam er in den 80er Jahren nach Hamburg und stellte sich erst mal eine Tanzgruppe zusammen und begann dann, gemeinsam mit anderen Lehrern des Kampftanzes Auftritte und Workshops zu organisieren.
Ist Capoeira in Europa zwar immer mehr im kommen, so ist es für brasilianische Lehrer bis heute noch schwer funktionierende Schulen aufzubauen. Abgesehen von den kulturellen Hürden, die jedem Brasilianer bevorstehen ist auch der bürokratische Aufwand nicht zu unterschätzen, der erst einmal bewältigt werden will.
Im Unterschied zu ihrem Ursprungsland ist die Capoeira in Europa weniger aggressiv und stärker von den spielerischen und kreativen Aspekten geprägt. Ein wirklicher Vorteil ist hier, dass sich im Gegensatz zu Brasilien, die einzelnen Schulen nicht feindlich gegenüber stehen. So ist es möglich, von Europa aus, weltweite Capoeira-Treffen und Workshops zu organisieren.
Fast in jeder europäischen Hauptstadt gibt es mittlerweile Capoeira-Schulen, in denen heute noch die alten Lieder der afrikanischen Sklaven gesungen werden.
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