Inhalt
Das Institut Schauspiel bietet eine umfassende, methodisch fundierte Ausbildung für den Schauspielberuf im deutschsprachigen Theater an.
Das Studium dauert 8 Semester (4 Jahre) und besteht aus dem
1. Studienabschnitt (4 Semester):
Neben kontinuierlicher Arbeit in den Bereichen Körper/ Stimme/ Theorie werden im ersten Studienjahr Ausdrucksvermögen und darstellerische Fähigkeiten aufgebaut und entwickelt. Die Studierenden sollen dabei als produktiver Teil eines Ensembles kreativ zur Gesamtleistung der Gruppe beitragen.
Das Repertoire der darstellerischen Mittel wird im zweiten Studienjahr durch die Aneignung verschiedener Techniken erweitert. Diese sollen als handhabbares Material für die szenische Gestaltung zur Verfügung stehen.
Im Studienplan vorgesehen sind:
Praktische Grundausbildung:
Improvisationsseminar nach den Methoden Stanislawski/ Brecht/ Johnstone; Schulung der Wahrnehmung, Sensibilisierung der Sinne, Training von Spontaneität, Reaktionsschnelle, Konzentrationsfähigkeit, Rhythmusgefühl, Beobachtungsgabe, Vorstellungskraft, sozialer und schauspielerischer Fantasie; die Suche nach dem eigenen Clown, Gag/ Antigag, u.v.m
Atem, Stimme, Textarbeit:
Spannungsausgleichsschulung, Atemschulung, Stimmtraining, Körperstimmtraining, Phonetik, Textarbeit
Bewegungsunterricht:
Körperarbeit, Körpersprache, Bewegungstraining, nonverbales Spiel, Stockkampf, Akrobatik, Feldenkrais
Rollengestaltung in Dialogsituation
Methode Stanislawski: Studium einer Szene eines naturalistischen Textes. Lehrinhalte: Umgang mit der Literatur, Spiel mit der Situation, Finden von gestischem Material, Annäherung an Figuren und Beziehungsspiel zwischen Figuren, Aufbau und Handlungslinie einer Szene, Rhythmus einer Szene, Entwicklung von Ansichten und Absichten.
Gesang für Schauspieler
Erlernen des bewussten, ökonomischen Gebrauchs der eigenen Singstimme (frei von Nebengeräuschen, Druck und Dauer-Fehl-Überspannungen), technisch richtiger Umgang mit der Singstimme, Grundlagen der Musiklehre
Angewandte Dramaturgie
Rollen- und Stückanalyse
Methoden von Stanislawski, Johnstone und Brecht: Struktur, Aufbau und Handlungslinie komischer und tragischer Dramen, Finden von Ausgangs- und Grundsituation, Handlungslinie einer Szene (Statusveränderungen/ Brüche/ Kippen), Annäherung an Figuren und Beziehungsspiel zwischen Figuren (Haltung, Spielvorgang), physische Handlung, Überaufgabe.
Theorie und Praxis der Bühnengestaltung
Hauptaspekt: Wirkung der räumlichen Umgebung auf den/die SchauspielerIn (Wie beeinflusst mich/ nütze ich – den Raum?). Übungen, Theorie, Analysen von Beispielen aus Film und Theater. Grundlagen zur Ausstattung: Farbe, Form, Bewegung, Proportion, Perspektive, Licht/Material. Geschichte der Bühnenformen und des Bühnenbildes, Theatertechnik, Werkstätten, aktuelle Ausstattungstendenzen, Bühnenbildentwurf
Theorie und Praxis des Bühnen- und Filmkostüms
Hauptaspekt: Wirkung der kostümlichen Umgebung auf den/die SchauspielerIn (Wie beeinflusst mich / nütze ich den Raum?). Übungen, Theorie, Analysen von Beispielen aus Film und Theater. Kostümgeschichte (zeitbezogenes Körperbewusstsein, Betonungen von Körperteilen, Kostümmaterialien, Maske [Commedia dell ´Arte, No), Kostümentwurf.
Die Zulassung zum Hauptstudium erfolgt nach einer positiv abgelegten Zwischenprüfung.
2. Studienabschnitt (4 Semester):
Lehrinhalt des 3. Studienjahres ist u.a. der Umgang mit den Besonderheiten der jeweiligen Literatursprache. Praxiserfahrene Theaterschaffende (u.a. Pierre Byland, Eva Diamantstein, Elke Petri, Frank-Patrick Steckel) stellen unterschiedliche Spiel- und Darstellungsmethoden vor. Verschiedene Theaterkonzeptionen werden in ihren Gesetzmäßigkeiten und Wirkungen kennen gelernt und erprobt. Die Abschlussproduktion erfolgt unter der Leitung eines Gastregisseurs.
Im vierten Studienjahr liegt die Konzentration auf der Erarbeitung eines individuellen Vorsprechprogramms. Nach Abfassung einer theoretischen Arbeit und Ablegung der künstlerischen Prüfung erwirbt der/die StudentIn das offizielle Schauspieldiplom, verbunden mit dem akademischen Grad eines Bachelors of Art (BA), der EU–weit anerkannt ist.
Der Studienplan enthält:
Rollengestaltung und – studium
Studium größerer Szenenkomplexe in gebundener Sprache. Die Lehrinhalte des zweiten Studienjahres werden vertieft und erweitert: Umgang mit den Besonderheiten der jeweiligen Literatursprache, unterschiedliche Spielweisen und Darstellungsmethoden werden in ihren Gesetzmäßigkeiten und Wirkungen kennen gelernt und erprobt. Abschlussproduktion. Erarbeitung eines Programms für die Intendantenvorsprechen.
Atem, Stimme, Textarbeit
Atem und Stimmarbeit, Wortbetreuung Rolle, Erarbeitung individueller Trainingsprogramme; u.v.m.
Bewegungsunterricht
Körpersprache und Bewegungstraining, Stepptanz, Jazztanz, Akrobatik, Fechten, Bühnentanz für Schauspieler
Angewandte Dramaturgie
Diplomanden Seminar
Betreuung der schriftlichen Bachelorarbeit
Diplombetreuung (szenischen Eigenarbeit)
Unterstützung bei Konzeption und Durchführung der szenischen Eigenarbeit
Bibliothekskunde
Theaterrecht
Der Lehrplan wird durch regelmäßige Workshops und Projekte ergänzt (teils fächerübergreifend mit anderen Abteilungen des Hauses).
Kooperationen
Das Institut Schauspiel arbeitet eng mit dem Linzer Landestheater zusammen. Kooperationen existieren mit anderen Staatlichen Schauspielschulen aus dem deutschsprachigen Raum und mit verschiedenen internationalen (Theater-) Festivals, mit dem Ars Electronica Center Linz, dem ok Zentrum für Gegenwartskunst und dem ORF Oberösterreich.