Inhalt
I. Qualifikationsprofil
1. Gesellschaftliche Notwendigkeit der Studienrichtung Musik- und Bewegungserziehung
Die Studienrichtung Musik- und Bewegungserziehung knüpft an elementare Dispositionen an, die allen Menschen eigen sind:
- Von der frühesten Kindheit an bilden lautlich-klangliche und motorische Äußerungen die Basis für
menschlichen Ausdruck und soziale Begegnung. Sie können in jedem Lebensalter durch pädagogische Impulse spielerisch und absichtsvoll gestaltet werden.
- Musik- und Bewegungserziehung entwickelt die anthropologischen Grunddispositionen. Sie ermöglicht den Zugang zu Musik, Tanz und Sprache als Medien persönlichen Ausdrucks und gibt spezielle Impulse für die Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunstformen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Studienrichtung erklärt und verwirklicht diese Dispositionen im Kontext gesellschaftlicher Realität:
- Dominante technisch-wirtschaftliche Entwicklungen und der sich beschleunigende Wandel des Alltags mit Reizüberflutung, Kommunikationsdefiziten, Bewegungsmangel usw. schränken die Verwirklichung emotionaler, sozialer und kreativer Bedürfnisse ein.
- Musik- und Bewegungserziehung verhilft zu intensivierter Selbst- und Fremdwahrnehmung, zu sozialer Sensibilisierung, Interaktion und Verantwortlichkeit. Sie ermöglicht die Erfahrung und Anwendung des eigenen kreativen Potentials und der Wirkung von Kunst als Lebensbereicherung und Sinngebung. „Musik- und Bewegungserziehung“ und als universitärer Lehr- und Forschungsinhalt begründet diese Zusammenhänge und befähigt die Studierenden zur praktischen Umsetzung ihrer Wirkungsmöglichkeiten im Umgang mit Menschen aller Altersstufen und Vorbildungen. Die Ausbildung am Institut für Musik- und Tanzpädagogik – „Orff-Institut“ betont dabei insbesondere die von Carl Orff ausgelöste und in zahlreichen inner- und außereuropäischen Ländern als solche identifizierte Elementare Musik- und Bewegungserziehung. Sie adaptiert deren Grundgedanken in jeweils zeitgemäßer Weise, entwickelt neue Konzepte und setzt Inhalte, Methoden und Prinzipien mit jenen anderer künstlerischpädagogischen Konzepten in Beziehung. Ausdruck dieser Entwicklung sind auch veränderte Begriffsgebungen (Elementare Musik- und Tanzpädagogik; Elementare Musik- und Bewegungspädagogik).