Inhalt
Allgemeine Bestimmungen
Das Studium „Gesang“ gliedert sich in ein Bachelorstudium und drei Masterstudien. Das Bachelorstudium umfasst 8 Semester und schließt mit der vollständigen Absolvierung der
Bachelorprüfung ab (Bachelor of Arts, BA). Die Masterstudien haben eine Dauer von 4 Semestern
und schließen mit der vollständigen Absolvierung der Masterprüfung ab (Master of Arts, MA).
Die Eignung zum Bachelorstudium wird in der Zulassungsprüfung festgestellt. Zu Beginn der
Masterstudien steht eine künstlerische Präsentation, auf deren Grundlage die Zuteilung zu den
einzelnen Masterstudien erfolgt. Der Zulassungsprüfung und der künstlerischen Präsentation geht
bei Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, eine Prüfung zur Feststellung der praktischen
Kenntnis der deutschen Sprache voraus. Im Bachelorstudium sind mindestens 10 Stunden freie Wahlfächer zu belegen. Die freien Wahlfächer können von den Studenten/Studentinnen aus dem Lehrangebot jedweder in- oder ausländischen Universität frei gewählt werden.
Die Themen der im Studium zu erbringenden Bachelorarbeiten sind den Lehrveranstaltungen zu
entnehmen, in deren Rahmen sie erarbeitet werden; das Thema der künstlerischen Masterarbeit
einem der im Curriculum festgelegten zentralen künstlerischen Fächer.
Die Studierenden sind berechtigt, anstelle der künstlerischen Masterarbeit eine Masterarbeit aus einem im Curriculum festgelegten wissenschaftlichen Prüfungsfach zu verfassen. Pro absolviertem Semester sind Lehrveranstaltungen im Umfang von durchschnittlich 30 ECTS nachzuweisen, zu diesem Zweck ist im Kapitel III eine Empfehlung für den genauen zeitlichen
Ablauf des Studiums zu finden.
Das Studium Gesang ist ein Präsenzstudium; die hauptsächlich gegebene Prüfungsimmanenz der
Lehrveranstaltungen und die Verflechtung der Inhalte lassen ein Fernstudium, auch in Teilen, nicht
zu.
Eine Musikuniversität ist eine Institution, die nicht nur für Ausbildung zuständig ist, sondern auch fürdie Reflexion und Vermittlung der Musik und des Musizierens. Sie hat die doppelte Aufgabe, dem
Musikleben neue Kräfte zuzuführen und es andererseits mit Kritik, Alternativen und Veränderungen
weiterzuentwickeln. Musikausbildung muss auf die bestehenden und auf die zukünftigen
Musikberufe und musikalischen Tätigkeiten hin ausgerichtet sein. Eine Reform der Musikstudien
bietet eine Chance, dem Musikleben neue Impulse zu vermitteln.
Die neuen Curricula mussten auf die Möglichkeiten und Entwicklungen, die das Musikleben bietet
und fordert, achten. Gleichzeitig mussten sie eine Vielzahl und Vielseitigkeit der Musikerbilder
gemäß der Interessen und Vorstellungen der Studierenden sowie der Praxiserfahrung der
Lehrenden bieten. Es werden Studienkonzepte für zukunftsweisende, flexible Studienangebote und ihre Mischungen ermöglicht. Sie peilen erweiterte und vielseitige Berufsziele an, die sich aus
Vorstellungen, Interessen, Einstellungen und künstlerischen Möglichkeiten der Studierenden
zusammenfügt.
Sänger müssen sich heute in vielen Sparten bewähren und verschiedene Arten des Singens und
der Darstellung beherrschen, und zwar sowohl, weil die Theater verschiedene Sparten anbieten, als auch, weil sich die Arten des Singens innerhalb der Sparten immer mehr mischen. Umfassende stimmliche und musikalische Ausbildung sind die Grundlage für die Entwicklung einer eigenständigen, kritischen Künstlerpersönlichkeit, die den Anforderungen einer heutigen Konzert und Musiktheaterpraxis gewachsen ist. Fundierte systematische Ausbildung mit höchstem künstlerischen Anspruch, grundlegender kultureller Bildung, Praxisbezug einschließlich historischer Aufführungspraxis, Bedarfsorientierung und möglichst vielseitige Qualifikation sind die Kriterien, die der Konzeption der neuen Studienplänen zugrunde liegen.
Die Studien sollen eine Auseinandersetzung mit der gesamten einschlägigen Musikliteratur
einschließlich der zeitgenössischen Musik gewährleisten, um eine umfassende Stilsicherheit zu
erreichen. Sie sollen den Studierenden die Fülle von musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten
eröffnen, das WIE, das sie in den Stand setzt, musikdramatische Aufgabenstellungen selbständig
zu lösen und als Künstlerpersönlichkeiten eigenständige Lösungen anzubieten. Die Studien sollen durch projektbezogene Arbeit mit speziell qualifizierten Dirigenten, Regisseuren und Sängern ergänzt werden.
Masterstudium Oper und Musiktheater
Ausbildungsziel: Bühnenreife = Engagementfähigkeit als Solist Individuelle Konkurrenzfähigkeit im
Hinblick auf die Erfordernisse des internationalen Musik-Theaterbetriebs
Inhalte:
- bewusster Umgang mit den Wirkungsmitteln der szenischen Darstellung (Mimik/Gestik/
Körperbewegung) in individueller persönlicher Prägung sowie deren Übereinstimmung mit dem
musikalischen und dramaturgischen Ausdrucksziel im Einklang mit den gesangstechnischen
Voraussetzungen;
- eigenständige Fähigkeit zur Entwicklung der dramaturgischen Rollenkonzeption (Wirkungsziel)
und deren praktische darstellerische Umsetzung;
- Erprobung verschiedener Darstellungsstile und szenischer Interpretationsansätze im Sinne des
Stilpluralismus aktueller Inszenierungsästhetik sowie der Erkundung individueller Möglichkeiten
und Grenzen;
- Körpertraining, Bewegungslehre, schauspielerische Grundausbildung und dramatisches
Rollenstudium sind die Voraussetzung für die Arbeit an Projekten mit namhaften Regisseuren.
Methoden der musikalischen Darstellung werden gemeinsam mit den Studierenden entwickelt
und erarbeitet. Dramaturgische Stück- und Rollenanalysen in kleinen Arbeitsgruppen fördern
das Verständnis und ermöglichen selbstständige ästhetische Positionen